Sunday, October 25, 2009

Call of Duty: Modern Warfare 2 - Wie man PC-Spieler verschreckt

Ich hatte mir nicht sonderlich viel fest vorgenommen in diesem Jahr, doch was ich definitiv wollte war das neue Call of Duty zu kaufen, wenn es in die Läden kommt. Vor allem der Multiplayer-Part war für mich interessant, hat er doch schon bei Modern Warfare 1 funktioniert und Spaß gemacht. In den letzten Tagen und Monaten kamen aber Entscheidungen ans Licht, die mich meine Entscheidung massiv überdenken lassen.

Die erste dieser Entscheidungen war das Spiel 10€ teurer zu machen, sprich es käme für etwa 60€ in die Läden. Das ist schonmal ein herber Schlag, schließlich sind selbst 10€ viel Geld, aber in Anbetracht der langen Spielbarkeit des Multiplayerparts hätte ich damit durchaus noch leben können, trotz der etwas anmaßenden Aussage eines Bobby Koticks der die Spielepreise auch gerne noch höher sähe.

Der zweite Schlag ins Gesicht, bzw. für PC-Spieler einer mit dem Vorschlaghammer in die Leisten, war die Ansage dass Modern Warfare 2 keine dedizierten Server mehr zuließe. Dies würde bedeuten dass es bspw. keine Clan-Server im klassischen Sinne mehr gäbe. Stattdessen wird ein Matchmaking-System genutzt, was bisher auch auf Konsolen Anwendung findet. Man wird also einem Server zugeteilt, der dem persönlichen Niveau entspräche. Die Server sind damit zentral beim Hersteller gelagert, denn nichts anderes ist dadurch möglich. Zudem wird Steam verpflichtend. Wie gut Matchmaking und Steam zusammen funktioniert, habe ich mir von jemandem sagen lassen, der sich Operation Flashpoint gekauft hat: Garnicht, denn zu schlecht ist der Ping als dass ein ordentliches Zusammenspiel möglich wäre. Das erlaubt weniger Freiheit, zumal auch keine Mods mehr erstellt und integriert werden können, die gegebenenfalls den Spielspaß erhöhen könnten oder professionelleres Spielen erlaubten. Die Freiheit der Nutzer des Spiels, wird also massiv eingeschränkt.

Dies führte zu einer recht großen Protestwelle. Eine Petition mit über 50.000 Unterschreibern kam zusammen, die entsprechenden Foren wurden zugespamt. Die Konsolenfraktion ließ es sich unterdessen nicht nehmen auf polemischste Weise ihr Unverständnis über diese “übertriebenen Aktionen” zum Ausdruck zu bringen. Ich erspare mir an dieser Stelle jeglichen Kommentar dazu.

Und den dritten Streich entnehme ich der aktuellen GameStar. Die Spielemedien bekommen scheinbar kein Testmuster. Die entsprechenden Presservertreter müssen auf die Veranstaltung in London warten um sich ein Bild machen zu können. Ein persönliches Muster bekommen diese dann erst kurz bevor das Spiel in den Läden steht. Ergo kann man sich nichteinmal weitläufig vorher informieren. Man begründet dies mit der Angst vor Raubkopien. Es wäre aber auch eine schöne Methode erstmal die Leute das Spiel kaufen zu lassen bevor diese überhaupt die Möglichkeit haben, sich wirklich zu informieren. All das sind Gründe die mich von meinem geschmiedeten Plan abgebracht haben.

Liebe Leute von Activision und Infinitiy Ward, vermutlich beschuldigen Sie die Raubkopierer, aber Ihnen ist nicht geholfen, indem Sie die Möglichkeiten der PC-Nutzer auf das übelste reduzieren. Sie verprellen damit mögliche Kunden. Aber vermutlich ist Ihnen das herzlich egal, schließlich verdienen sie an den Konsolenspielern mehr, wie Call of Duty 4 gezeigt hat. Schade ist es trotz alledem. Ich werde mir dann wohl “Dragon Age: Origins” kaufen. Ich habe viele gute Kritiken dazu gelesen…

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